Wintervorbereitung im Garten

Im Herbst wird der Garten winterfit gemacht!

Der Herbst ist vielleicht die schönste Jahreszeit im Garten. Mit der Herbstfärbung, den herbstblühenden Pflanzen oder den Früchten erfreut er des Gärtners Auge. Zum Abschluss der Gartensaison fällt aber auch viel Gartenarbeit an. Unter Anderem muss der Garten auf den Winter vorbereitet werden, damit die Pflanzen ihn gut überstehen und im Frühling wieder neu austreiben. Bei der Wintervorbereitung im November ist vor allem ein guter Pflege- und Rückschnitt gefragt, aber auch das Zusammenbinden und der Schutz vor Frost. Um die Arbeit möglichst angenehm zu gestalten, sucht man sich für die Wintervorbereitung am besten einen schönen, trockenen und relativ warmen Tag.

Ein Schnitt im Blütenstaudenbeet 

Man schneidet alle verdorrten oberirdischen Teile möglichst bodengleich zurück und putzt die Fläche. Damit ist die Wintervorbereitung bereits fertig. Wichtig ist, die trockenen Stängel nicht zu hoch zu schneiden, damit man sich im nächsten Jahr bei der Gartenarbeit nicht verletzt. Bei Flächenpflanzungen kann die Arbeit mit den Einsatz einer Heckenschere vereinfacht und beschleunigt werden. Auch höher wachsende Blütenstauden, deren Blätter bereits verdorrt sind, werden bodengleich geschnitten und treiben im Frühling wieder durch. 

Die Laubdecke als Winterschutz

Wenn die Winter kalt und trocken sind, ist es für Blütenstauden ideal, wenn sie durch eine Laubdecke geschützt werden. Das entspricht auch ihrem natürlichen Standort im Wald bzw. am Waldrand. Die Laubdecke hält die Feuchtigkeit im Boden und mindert die Temperaturunterschiede. Auch im Garten kann man das Laub der Bäume und Sträucher sammeln und über die Beete 5-10 cm dick verteilen. Das Laub verrottet über den Winter und bildet nährstoffreichen Humus. Wenn es allerdings zu viel Laub sein sollte, kann man es im Frühling mit einem Rechen schnell abräumen.

Wintervorbereitung für Gräser heißt „Stützen“

Gräser werden im Herbst nicht zurück geschnitten, denn sie blühen erst ab August. Auch wenn im November die Blätter bereits trocken werden, ergeben die Blütenstände ein sehr schönes Bild im Garten, insbesondere bei Raureif. Deshalb binden wir die Gräser über den Winter nur zusammen. Am besten funktioniert dies, wenn ein Stock der Pflanze als Stütze dient. Das hohe Gras wird dann um den Stock leicht zusammengebunden. So kann der Schnee es nicht auseinander drücken. So geschützt hält die Pflanze bis Februar durch und bietet eine schöne Gartenkulisse über den Winter. Im Frühjahr, also im März, spätestens Anfang April, muss man die Gräser dann ebenerdig abschneiden, noch bevor sie neu austreiben. So wachsen sie den ganzen Sommer gut.

Auch bei der Wintervorbereitung gibt es Ausnahmen

Um im Herbst das Farbenspiel der Blumen- und Staudenbeete noch länger genießen zu können, kann man bei manchen Pflanzen die weniger schönen, verdorrten Blütenstände einfach rausziehen und die Blätter mit Herbstfärbung noch bis zum ersten Frost stehen lassen (zB Taglilie, Sorte „Bandolero„). Mit einem zu frühen Rückschnitt verhindern wir auch viele schöne Blüheffekte, denn einige Pflanzen blühen oft noch bis in den Dezember hinein. Da lohnt es sich mit dem Zusammenräumen zu warten. Bei den immergrünen Pflanzen ist der Schnitt im Herbst überhaupt nicht erwünscht. Bei einer Schneerose etwa (zB die Sorte „Helleborus niger„) darf man die Blätter erst im Frühling, wenn sie braun werden, abschneiden.

Gelbe Blätter

Blütensträucher vertragen auch einen guten Rückschnitt

Im Spätherbst bzw. frühen Winter kann man den Großteil der blühenden Sträucher zurück schneiden. Einerseits verkleinert man sie dadurch, andererseits treiben sie dadurch im nächsten Jahre besser und buschiger durch. Wichtig ist, dass man keine Pflanzen schneidet, die bereits im Winter die Blütenknospen ansetzen! Das sind etwa Flieder, Forsythie (zB die Sorte „Goldrausch„), Zierkirsche und andere Pflanzen, die im Frühling sehr zeitig blühen. Mit einem Schnitt würde man die ganze Blütenpracht, die für den Frühling vorbereitet wird abschneiden.

Der herbstliche Rosenschnitt

Auch Strauchrosen und Beetrosen kann man im Herbst zurückschneiden. Allerdings werden die meisten Rosen nur um ein Viertel oder Drittel zurückgeschnitten. Alte Strauchrosen kann man auch von innen heraus lichten und ganz alte Triebe am Boden herausschneiden. So wird die Pflanze angeregt, neu durchzutreiben und junge, blühfreudige Triebe zu bilden. Bei verblühten Bodendeckerrosen tut man sich etwas leichter, denn da kann man mit einer Heckenschere schneller schneiden. Auch bei den Rosen kann man die abgefallenen Blätter über den Winter liegen lassen um den Boden und die Pflanzen vor Verdunstung bzw. Frost zu schützen. Edelrosen schneidet man tiefer, auf 30 bis 40 cm zurück, denn man möchte nicht, dass sie unendlich hoch wachsen. Mehr muss man für die Wintervorbereitung nicht machen. Falls der Winter strenger ist und die Pflanzen etwas Rückreisen, kann man im Frühling nochmals nachschneiden, damit sie gut durchtreiben, bleiben buschig und reich blühen.

Fütterung und Unterschlupf für Nützlinge

Für Igel, Wildbienen und andere Nützlinge ist eine „unaufgeräumte“ Ecke im Garten das Beste. Sie können außerdem die abgeblühten Stauden und das Laub nur in bzw. auf den Beeten stehen lassen: Das schützt gegen Frost und Austrocknung und hilft gleichzeitig den Nützlingen bei der Überwinterung. Über Nützlinge informiert die PDF-Broschüre von „Natur im Garten“. Insektenhotels in unserem Online-Shop.
Auch Vögel sind im Winter auf die Gartenbesitzer*innen angewiesen. Helfen Sie ihnen, damit es im Frühling wieder schön zwitschert. Hochqualitatives Vogelfutter sowie Vogelhäuschen bzw. Fütterungsstationen finden Sie bei uns im Gartencenter und im Online-Shop. Tipps zur Vogelfütterung von „Natur im Garten“ finden Sie hier als PDF-Download.

Wie Sie Ihre Kübelpflanzen richtig überwintern, lesen Sie hier.