Steingarten
Steingarten – Anspruchsvolles für Hobbygärtner
Der Steingarten, oder auch Alpengarten genannt, ist etwas für absolute Pflanzenliebhaber und Freunde der alpinen Flora. Wer sich einen Steingarten anlegen möchte, sollte wissen, dass es ein bisschen „kompliziert“ ist. Zuerst muss man sich über zwei Dinge im klaren sein: WAS will ich und WIE will ich es machen? Ein Steingarten ist eher für geübte Hobbygärtner geeignet, dafür ist er aber auch etwas ganz besonders schönes: Zwar nicht immer grün und nicht pflegeleicht, jedoch eine wunderbare gärtnerische Herausforderung, bei der Engagement gefragt ist.
Frühe Blühzeiten kalkulieren
Alpenpflanzen blühen in niedrigen Lagen zeitig und kurz. Denn in den Bergen beginnt der Frühling nicht nur spät, sondern er dauert meist auch nur zwei Monate. Von Mai bis Juni ist Frühling, und dann bleibt nur mehr wenig Zeit bis zum ersten Schneefall, der oft schon im September kommen kann. Die Pflanzen haben viel zu tun in dieser kurzen Zeit: Sie müssen blühen, Samen bilden und aussamen, damit im nächsten Jahr aus den Samen wieder neue Pflanzen keimen können.
Ein typischer Vertreter der Steingarten-Pflanzen ist der Garten-Steinbrech, eine hübsche 5 bis 10 cm hohe Pflanze, die üppig blüht und kleine flache Polster bildet. Die weißen Blüten halten sich ungefähr zwei Wochen. Auch die Grasnelke ist ein typischer Vertreter der Alpenflora. Sie hat ganz feine, zarte Blättchen und einen üppigen Blütenpolster. Man muss diese Pflanzen auch mit ausreichend viel Platz pflanzen. Idealerweise in ein schottriges Substrat, das man oberirdisch nochmals mit Kies abdeckt, um Unkrautwuchs zu verhindern. Die Kiesdecke hilft der Pflanze auch, ausreichend Wärme von der Gegenstrahlung der Steine zu speichern.
Enzian – der blaue Klassiker
Ein Klassiker, der in keinem Steingarten fehlen darf, ist der blaue Enzian, der über eine längere Zeit schön blau blüht. Eine andere Besonderheit sind die Bitterwurz, die über mehrere Wochen sehr üppig in weiß, rosa und rot blühen. Über den Sommer bilden sie Blattrosetten, die interessant wirken und einen tollen Effekt in jedem Steingarten bieten.
Man kann einen Alpengarten aber auch so gestalten, dass er nicht nur im März und April blüht, sondern auch das restliche Jahr ein reizendes Bild abgibt. Dafür kann man Gehölze wie Nadelbäume, Koniferen oder Zwerglatschen pflanzen. Auch Rhododendren und Seidelbast sind etwas größere Pflanzen, die dem Steingarten ein hübsches Bild verleihen. Seidelbast wird bis zu 30 cm hoch, Rhododendren bis zu einem halben Meter. Um den Steingarten auch im Winter attraktiv zu gestalten, setzt man am besten den heimischen Almrausch.
Erfolgsrezept: wasserdurchlässige Boden
Das Um-und-Auf für die Pflanzen in einem Steingarten ist der passende Boden. Der Boden muss wasserdurchlässig und ganz stark drainagierend sein. Das heißt, man baut den Steingarten mit sehr vielen Steinen und schottrigem Material so auf, dass das Wasser schnell und zuverlässig ablaufen kann. Pflanzen der Alpen mögen es gar nicht, wenn sie im Wasser stehen.
Zum Erfolg führt auch, wenn die Erde, die man verwendet, absolut frei von Unkräutern, ganz besonders von Wurzelunkräutern ist. Unkraut wächst nämlich viel stärker als die Steingarten-Pflanzen und überwuchert diese schnell. Dann hat man keine Chance mehr, die Pflanzen zu erhalten und die Freude ist schnell dahin. Schafft man es aber, hat man einen wunderschönen Steingarten, der viele Jahre Freude bereitet.