Die Kräuselkrankheit vermeiden
Keine Angst vor der Kräuselkrankheit!
Pfirsich-, Nektarinen- und Mandelbäume werden oft von der s.g. Kräuselkrankheit befallen. Diese tritt vor allem bei feuchter Witterung im Frühjahr auf und führt zu gekräuselten, verfärbten Blättern. Das sieht dramatisch aus, ist aber meist nur vorübergehend – vergleichbar mit dem Haarausfall beim Fellwechsel eines Tieres: Ungewohnt, aber kein Grund zur Sorge. Die Kräuselkrankheit wird zwar als „Krankheit“ bezeichnet, ist aber genau genommen “nur” eine Infektion durch den Pilz Taphrina deformans.
Eine Infektion ist noch keine Krankheit
Hier ein paar Gründe, warum der Begriff “Krankheit” in diesem Fall etwas irreführend sein kann:
- Der Baum stirbt nicht daran
Die Kräuselkrankheit befällt primär die jungen Blätter im Frühjahr. Zwar sieht das dramatisch aus – gekräuselte, rot gefärbte Blätter, die bald abfallen – aber:
- Der Baum kann sich meist problemlos erholen, indem er später neue, gesunde Blätter bildet.
- Die Fruchtbildung kann beeinträchtigt werden, aber nicht zwangsläufig.
- Ein Pilzbefall bedeutet nicht gleich „krank“
Der Begriff „Krankheit“ impliziert oft eine innere Fehlfunktion oder Schwäche – bei der Kräuselkrankheit handelt es sich jedoch um:
- Einen rein äußeren Befall durch einen Pilz, der im Winter an Knospenschuppen überwintert.
- Der Pilz wird nur aktiv bei feuchter Witterung im Austrieb – ist also stark wetterabhängig und nicht ganzjährig aktiv.
- Der Befallsdruck ist umweltabhängig
In trockenen Frühjahren tritt die Krankheit oft gar nicht auf, selbst bei anfälligen Sorten. Das spricht dafür, dass:
- Nicht die Pflanze selbst „krank“ ist, sondern sich der Pilz nur unter bestimmten Bedingungen mehr oder weniger manifestiert.
Werwechslung möglich
Ein Befall durch Blattläuse, bzw. durch Ameisen, die an der Blattunterseite Blattläuse „züchten“, verformt und verfärbt die Blätter ähnlich wie das Endstadium der Kräuselkrankheit. Ein Blick aus der Nähe schafft Klarheit.
Fazit
Die Kräuselkrankheit ist ein temporärer, äußerlicher Pilzbefall. Deshalb kann man sagen: Sie ist keine „richtige“ Krankheit, sondern eher eine wetterabhängige Stressreaktion, hervorgerufen durch einen Schädling. Weil wir unsere Pflanzen nicht ständig spritzen möchten, setzen wir lieber auf umweltschonende Lösungen wie resistente Sorten und vorbeugende Maßnahmen wie etwa den Einsatz von Kupferpräparat. So bleibt der Garten natürlich gesund.